Weibliche Ejakulation

Die weibliche Ejakulation, auch bekannt als Squirting oder weibliche Ejakulatbildung, ist ein Thema, das oft tabuisiert wird. Viele Menschen wissen nicht, was es ist oder ob es überhaupt existiert. In diesem Artikel werden wir uns mit der weiblichen Ejakulation auseinandersetzen und versuchen, einige Mythen und Fakten zu klären.

Was ist Squirting?

Zunächst einmal: Squirting existiert tatsächlich. Manche glauben ja, es handle sich um einen Mythos. Falsch! Es geht dabei um eine Flüssigkeit, die bei einigen Menschen mit weiblichen Genitalien* während des Orgasmus freigesetzt wird. Diese Flüssigkeit kann durch die Harnröhre ausgestoßen werden und ist oft mit einem intensiven Gefühl der Lust verbunden.

Dabei ist jedoch zu betonen, dass Squirting nicht bei allen Menschen mit Vagina auftritt. Es gibt viele verschiedene Faktoren, die Einfluss darauf haben können, ob eine Person ejakuliert oder nicht, einschließlich körperlicher und psychischer Faktoren. Zudem können die Menge und Konsistenz der Flüssigkeit, die während der Ejakulation freigesetzt wird, von Person zu Person variieren. Da ist die Ähnlichkeit zum Samenerguss da!

Squirting = Orgasmus?

Suqirting ist nicht dasselbe wie ein Orgasmus selbst. Es ist vielmehr eine zusätzliche Reaktion des Körpers auf sexuelle Stimulation und kann auch ohne Orgasmus auftreten. Eine Person, die einmal squirtet, während sie*er einen Orgasmus hat, muss oder kann das nicht jedes Mal.

Wieso so tabu?

Obwohl Squirting seit Jahrhunderten in der Literatur und Kunst erwähnt wird, wurde es lange Zeit von der medizinischen Gemeinschaft ignoriert oder als pathologisch betrachtet. Es gibt jedoch immer mehr Beweise dafür, dass Squirting eine normale und natürliche Reaktion des Körpers auf sexuelle Stimulation ist und definitiv keine gesundheitlichen Auswirkungen hat – wie teilweise angenommen. Es gibt keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur Ejakulation und der Fruchtbarkeit.

Ist Squirting lernbar?

Vorab: Squirting ist kein Zeichen für sexuelle Leistungsfähigkeit! Jeder Mensch und jeder Körper hat seine ganz eigene sexuelle Reaktion. Dabei ist es ganz normal, dass wir uns voneinander unterscheiden. Squirting tritt nicht immer und nicht bei jeder Person auf. Die Faktoren und Einflüsse dafür oder dagegen sind vielfältig und nicht vollständig geklärt. Einige Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit zu squirten mit der Stimulation der Skene-Drüsen (auch bekannt als weiblichen Prostata) zusammenhängen kann, die sich nahe der Harnröhre befindet. Personen, die in der Lage sind, zu squirten berichten oft von einem intensiven Gefühl, das mit der Stimulation dieser Drüsen verbunden ist. Es wird angenommen, dass die Fähigkeit zu squirten bei einigen Frauen genetisch bedingt oder durch hormonelle Faktoren beeinflusst sein kann.

* Die Bezeichnung weiblich sind in diesem Text zu bewusst so gewählt, da in der Wissenschaft Gruppenbildungen zur Vereinfachung von großen Datenmengen helfen.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.

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Lisa

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin