Sweat-Shaming

Manche Menschen lieben es, zu schwitzen andere weniger. Andersrum lieben es manche Menschen, wenn andere Menschen schwitzen und andere eher weniger. Was ist dran am Sweat Shaming und wann wird es kompliziert? Und wie ist das bei dir: Kannst du dir Sex ohne Schweiß vorstellen oder gehört der für dich definitiv dazu?

Was ist das überhaupt?

Wenn wir ChatGPT fragen, was Sweat-Shaming bedeutet, spuckt der KI-Chat folgendes aus:

„Sweat-Shaming bezieht sich auf das negative Urteilen oder Mobbing von Menschen aufgrund ihres Schweißes. Es geht darum, dass jemand wegen seiner körperlichen Funktionen, wie beispielsweise dem Schwitzen, beschämt oder diskriminiert wird. Dies kann sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Umfeld passieren und kann zu negativen Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden der betroffenen Person führen. Sweat-Shaming ist eine Form der Schikane und sollte nicht toleriert werden.“

Die Begriffserläuterung stimmt so weit. Wir hier von SiClaro möchten gerne noch etwas anfügen.

Sweat-Shaming beim Sex

Wenn wir Sex haben, wird es nicht selten klebrig: Körperflüssigkeiten wie Spucke, Sperma, Vaginalsekret und eben auch Schweiß finden ihren Weg auf unsere Haut und Bettlaken. Das ist ganz normal. Auch, dass wir den Geruch nicht alle lieben, ist normal. Wir sind uns sicher, wenn du anfängst in deinem Freund*innenkreis zu fragen, wer Schweiß beim Sex geil findet und wer weniger – die Antworten werden unterschiedlich ausfallen. Was du selbst liebst, suchst du aus. Was du aber bitte auf keinen Fall machen solltest: Irgendwen für das eigene Schwitzverhalten oder den eigenen Geruch kritisieren. Falls du Angst um deine Bettlaken hast: Die kannst du waschen. Und falls es dich wirklich überausdrastisch nervt, schlag eine gemeinsame Dusche vor! So wird aus sweat ganz schnell sweet.

Schweiß und Körpergeruch

Wenn wir schwitzen, verändert sich unser Körpergeruch. Schweiß ist eine Flüssigkeit, die aus verschiedenen chemischen Substanzen besteht: Wasser, Salz, Elektrolyte, Ammoniak und Milchsäure gehören dazu. Wenn Schweiß trocknet, kann er einen unangenehmen Geruch verursachen, da Bakterien, die auf der Haut leben, den Schweiß abbauen und dabei Geruchsstoffe freisetzen. Die Intensität und Art des Geruchs hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen Ernährung, Alter, biologisches Geschlecht, Hormonspiegel und (absichtlich zuletzt aufgezählt) Hygiene. Die meisten Menschen können nichts für ihren Körpergeruch, schon gar nicht nach dem Sex. Denn da vermischen sich der eigene pH-Wert und der Fremd-pH-Wert. Dass das dann komisch riecht, ist ganz normal. Ob du selbst den Geruch liebst oder weniger gernhast, bleibt die überlassen.

Übermäßiges Schwitzen

Manche von uns schwitzen weniger und manche von uns schwitzen mehr. Und sehr wenige von uns, leiden darunter, wie sehr sie schwitzen. Es ist schwierig, eine exakte Zahl zu nennen, aber es wird geschätzt, dass bis zu 3% der Bevölkerung an einer hyperhidrose, einer medizinischen Bedingung, die durch überaktive Schweißdrüsen verursacht wird, leiden. Das heißt natürlich nicht, dass alle Menschen mit übermäßigem Schwitzen eine hyperhidrose habe. Auf keinen Fall. Eine genaue Diagnose kann nur durch eine*n Arzt*Ärztin gestellt werden.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.

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Lisa

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin