Sex mit allen Sinnen
Das beste Gebot für gemeinsamen Sex ist eine Mischung aus Wertschätzung, Neugier, Offenheit und gegenseitigem Vertrauen. Sex mit allen Sinnen bedeutet, sich wortwörtlich bewusst zu sein. Hier geht‘s nicht um krasse Techniken, sondern um Gefühle, die aus den Lenden im Kopf ankommen. Wie du später mit allen Sinnen Sex hast, bleibt dir überlassen!
Gefühle wahrnehmen
Die bewusste Wahrnehmung von Gefühlen ist die Basis für authentischen Sex – von leidenschaftlich zart bis leidenschaftlich hart. Dein Körper sollte nicht der Spiegel deiner Wunschvorstellung von dir sein, sondern wahrhaftig deine intimen Wünsche von innen nach außen vermitteln. Einem anderen Menschen zu vermitteln, dass er*sie sich fallen lassen kann, begehrt und gehalten wird, geht nicht nur mit Worten. Da muss der Körper zum Einsatz kommen. Die Sprache des Körpers ist seit Urzeiten die intimste und unmissverständlichste Form von Kommunikation zwischen Menschen. Dazu gehört, sich selbst zu zeigen und sich zu öffnen. Wer erkennen lässt, was tiefe Gefühle sind, lässt oberflächliche Sexualität hinter sich und erlebt erfüllte Sexualität! Dazu gibt es ein kleines Regelwerk, das dir in deiner Wertschätzung zur Seite steht.
Regel Nr. 1
Der Weg ist das Ziel! Von Anfang bis Ende geht es bei gemeinsamen intimen Erlebnissen um das bewusste Empfinden von Berührungen. Geben und Nehmen sollte aufmerksam geschehen. Es geht nicht um eine einstudierte „richtige“ Kür, sondern darum zu fühlen, was im jeweiligen Moment richtig ist. Richtig ist, was sich richtig anfühlt. Für alle Beteiligten. Gegenseitiges Verstehen und gegenseitige Akzeptanz für intimste Bedürfnisse kann befreiend wirken und zugleich Lust entfachen.
Regel Nr. 2
Auf Konsens achten! Beim gemeinsamen Sex geht es immer darum, die individuellen Bedürfnisse aller gleichermaßen zu achten. Was, wie schnell geht oder ausprobiert wird, muss gemeinsam entschieden werden. Falls ein Kompromiss nicht in Sichtweite ist und die Sexualität komplett aus dem Ruder gelaufen zu sein scheint: Sexualtherapeut*innen helfen dir oder euch gerne!
Regel Nr. 3
Alles zu seiner Zeit! Wenn irgendwas nicht gut läuft, du gestresst bist oder eine*r von euch Stress mit sich rumschleppt: Abwarten! Tee trinken! Andere Dinge zusammen machen und Erlebnisse teilen, die nicht auf Sexualität fokussiert sind. Stress behindert die Wahrnehmung und hemmt damit die sexuelle Erregung. Wenn Negatives erwartet wird, tritt es wahrscheinlich auch ein. Stress ist somit plötzlich selbst erfüllende Prophezeiung.
Beziehung heißt Arbeit
Der Spruch mag dir vielleicht ausgelutscht erscheinen, ist aber immer noch wahr. Menschen führen intime Beziehungen jeglicher Couleur. Für viele spielt Sex und der Umgang mit diesem innerhalb der Beziehung eine wichtige Rolle. Es kann hier und da schwerfallen, den Kopf auszuschalten. Sollte das bei dir der Fall sein, laden wir dich dazu ein, dich auf die weiteren Schritte einzulassen und somit langsam aber dafür bald intensiv Gefühlserlebnisse gemeinsam zu verstärken.
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Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin