Masturbation mit sexuellen Fantasien

Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt: Eine Vorstellung erregt dich, die du aber so, wie sie in deiner Fantasie stattfindet, niemals in echt erleben willst. Keine Sorge: Alles ist normal! Unsere Fantasien bilden nicht direkt unsere Wünsche ab. Fantasien folgen dem Zufallsprinzip.

Erregende Bilder

Bei der Selbstbefriedigung greifen Menschen zu unterschiedlichen Mitteln. Neben Gegenständen, die bei der Stimulation helfen können, gibt es aber noch eine andere Kategorie: Fantasien. Wenn wir uns selbst anfassen, können bestimmte Bilder in unserer Vorstellung, eine unglaublich starke Wirkung auf uns haben. Sie können sogar einen Orgasmus auslösen. Welche Bilder das sind, welche Fantasien sich da in unserem Kopf abspielen, das entscheidet mehr oder weniger der Zufall.

Fantasien versus Wünsche

Bestimmte Fantasien zu haben bedeutet nicht, dass du diese auch unbedingt erleben willst. Fantasien sind nicht mit sexuellen Handlungen gleichzusetzen. In wie vielen unzähligen täglichen Kopfkinos hast du dich schon in eine Handlung gebracht, in der du nie, wirklich nie sein willst. Das muss auch gar nicht in einem sexuellen Kontext stehen. Das menschliche Hirn und seine Art und Weise, zu denken, ist komplex: Es gibt Menschen, die denken in Farben, andere, die denken in Zahlen. Wieder andere denken in ganzen Sätzen oder es gibt welche, die ihre Gedanken bildhaft erleben. Das alles kann auch bei der Selbstbefriedigung eine Rolle spielen. Für manche Menschen kann sich ein regelrechter Film vor dem inneren Auge abspielen, während bei anderen Menschen der Kopf und die Gedanken eher leer sind.

Woher kommen die Fantasien?

Fantasien, die dich erregen, sind sehr wahrscheinlich mit etwas verbunden, das du kennst. Menschen stellen sich Dinge vor, die ihnen bekannt sind. Es muss allerdings weder real sein, noch musst du diese Situation tatsächlich erlebt haben. Von Wunschdenken bis Faszination ist alles möglich. Es kann also sein, dass sich eine Fantasie bildet, die nicht real ist. Nehmen wir an, sie spiegelt eine Situation aus einem Fantasy-Film wider und real kannst du die Situation gar nicht erleben. Wahrscheinlich ist es so, dass der Film bei dir positive Gedanken auslöst. Dein Hirn koppelt diese positiven Gedanken eventuell an die Selbststimulation. Somit ist der Mechanismus, Glücksgefühle auszulösen abgespeichert.

Übung:

An was denkst du in der Sekunde bevor du kommst?

Du hast keine Fantasie?

Masturbieren ohne Fantasien ist relativ selten. Die Fantasie hilft sozusagen bei der Routine.

Es kann natürlich sein, dass du für dich keine bestimmte Fantasie hast. Beobachte dich darin, was dich erregt. Kannst du für dich Zusammenhänge von verschiedenen Situationen finden?


Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.

Lisa

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin