Das eigene Selbstbild

Hey! Wie schön, dass du dir Gedanken machen willst. Über dich selbst, deinen Körper und alles, was du mit dir selbst in Verbindung bringst. Selbstbild nennen wir das. Wir, das Sexucation-Team von SiClaro zusammen mit der Sexualmedizinerin Dr. med. Carla Pohlink, wollen dich dabei unterstützen. Für uns ist Sexualität nicht tabu. Sie gehört für uns dazu. Zum Alltag, zur Gesellschaft und zum Selbstbild. Selbstbestimmt und für jede und jeden frei zu entscheiden. “Wer bin ich? Wer will ich sein? Was heißt das überhaupt, ‘selbstbestimmt’ zu entscheiden?”

Warum ist dein eigenes Selbstbild wichtig?

Du bist mit deinen Fragen nicht allein! Sexualität soll nicht anstrengend sein. Du kommst gerade von der Arbeit heim und hattest einen stressigen Tag? Wir wollen dich nicht auch noch nerven. Fragen an dich selbst solltest du dir ganz offen stellen und ehrlich beantworten können. Betrachte das Ganze als ein Spiel! Deine eigenen Erfahrungen lenken alles. Die gehören dir und die wollen wir auch nicht verändern. Nur, vielleicht ändert sich dein Blick auf Erlebtes, durch Informationen, die du von uns bekommst. Ist die Denkmaschine erstmal angestoßen, kommen die Fragen ganz von alleine.

Vielleicht kommst du an den Punkt, an dem diese Fragen Veränderungen bei dir selbst bewirken. Es müssen keine riesigen Veränderungen sein. Eher kleine Veränderungen, die du jeden Tag angehen kannst. Und die können dann wiederum zu großen Veränderungen führen. Für dich selbst, in deinem Selbstbild. Und für das Bild, das du von anderen hast oder für das Bild, das andere von dir haben.

Kleine Veränderungen, die du jeden Tag angehen kannst

Für dich selbst, in deinem Selbstbild. Und für das Bild, das du von anderen hast oder für das Bild, das andere von dir haben.

Dein Selbstbild

Wenn wir über Sex sprechen, ist es zu Beginn oft schwierig, was damit gemeint ist. Die meisten denken sofort an Geschlechtsverkehr. Aber Sexualität bedeutet mehr. Was ist wohl ein sexuelles Selbstbild? Und wie sieht deins wohl aus? Welche Rolle spielt Sexualität für dich? Empfindest du dich als “sexuelles Wesen”? Möchtest du vielleicht auch gar nicht sexuell sein? Welchen Platz hat Sexualität in deinem Alltag? Was möchtest DU, mit dir und mit anderen? Häufig haben wir eine Idee davon, was für uns selbst „typisch“ ist. Die kommt von der Gesellschaft oder wir haben das unser Leben lang verinnerlicht. Durch unsere Erziehung, in unserer Bildung oder in den Medien.

Viele Menschen zählen ihr Geschlecht zu ihrem Selbstbild. Wie ist das bei dir? Komm mit uns auf die Reise und finde deine eigenen Wörter über dich selbst. Dazu schauen wir uns den Begriff ‘Geschlecht’ mal genauer an.

Wie das Geschlecht sich wandelte

Ein wichtiger Umschwung kam Ende der 80er Jahre, Anfang der 90er Jahre. In philosophischen Kreisen wurden die Stimmen laut, die das biologische Geschlecht und die Identität voneinander trennten. Seitdem sprechen wir von vielfältigen Geschlechtertypen. Absolutes Schlagwort: Gender. Gender wurde aus dem Englischen übernommen und drückt fortan das gesellschaftliche Geschlecht aus und ist damit Teil der Identität. Das englische Wort ‘Sex’ drückt das biologische Geschlecht aus.

Wir haben also angefangen, biologisches und soziales Geschlecht voneinander zu trennen. Nur finden Rollenzuschreibungen trotzdem weiterhin statt. Schau dich mal um in deinem Leben: Menschen die sich als nicht binär sehen, also weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen, erfahren häufig Diskriminierung. Und das auch noch mehr als 30 Jahre nach dem Beginn der Diskussion.

Dabei könnte es so einfach sein: Was meint eine Person, die sagt “Ich bin eine Frau”?
Was meinst du, wenn du dich selbst definierst? Wie siehst du dich in deinem Selbstbild? Welche Rolle spielt Geschlecht dabei für dich? Inwieweit kannst du dich von Rollenzuschreibungen für dich selbst befreien? Oder hast du dich vielleicht schon befreit?
Damit deine Fragen Stück für Stück beantwortet werden, haben wir dir im nächsten Abschnitt eine Übung eingebaut: die Genderflower.

Genderflower – Selbstreflektion

Die Genderflower wurde liebevoll in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Malika Specht entwickelt. Die Blume soll das hinterfragen, was du über dich kennst und weißt. Sie soll dir helfen, dich neu zu entdecken.


Du findest auf der rechten Seite 5 Arten von Gender: Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck, sexuelle Anziehung, romantische Anziehung und bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht. Geh die Blume in Ruhe für dich selbst durch und stell dir die Fragen ganz bewusst. Wie fühlst du dich?

Setz dein Kreuzchen auf der Geraden dort, wo es sich für dich richtig anfühlt. Ganz egal an welcher Stelle. Es gibt kein ganz oder gar nicht. Lass die Erwartungen weg, die andere Menschen an dich haben. Lass auch mal die Erwartungen weg, die du an dich hast. Betrachte dich nicht durch die Brille Gesellschaft, die du sonst vielleicht manchmal trägst. Betrachte dich ganz frei. Nimm dir Zeit für dein Selbst.

Die Auseinandersetzung mit dir selbst kann dir so manche neuen spannenden Wege eröffnen! Los geht’s!



Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.

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Lisa

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin