Body Positivity, was steckt dahinter?

Wir wollen mit dir über Body Positivity sprechen. Dein Körperempfinden kann nämlich auch deinen Sex beeinflussen. Was steckt hinter dem Trendbegriff und wieso kann Body Positivity gut für deine Gesundheit sein? Guter Sex muss nichts mit regelmäßigem Porno-Schauen, gestählten Körpern oder Kamasutra-Techniken zu tun haben. Es kann viel leichter sein!

Den Blick verändern

Es heißt immer „Nur wenn du dich liebst, kannst du andere lieben.“ Aber ist es nicht viel mehr eine Kreisbewegung? Können wir uns selbst nicht auch viel besser lieben, wenn wir liebevoll auf andere schauen? Das große Teufelsthema „Schönheitsideale“ ist prägend verankert in der Gesellschaft und den Vorstellungen von Körpern. Das können wir nicht leugnen. Die vor allem westlich geprägte Vorstellung von als Frauen gelesene Personen ist: lange Haare, groß und schlank, mittelgroße Brüste. Männlich gelesene Personen sollen groß, muskulös (aber nicht zu viel), kurzhaarig und sportlich sein. Diese Vorstellungen gehören für uns hinterfragt. Anstatt ihnen stur zu folgen, sehen wir es als unsere Verantwortung, sie nicht weiter zu füttern. Genau das macht auch die Bewegung Body Positivity.

Body Positivity

Die Bewegung Body Positivity hat sich in den USA entwickelt und sich in den letzten Jahren vor allem über die sozialen Medien weltweit stark verbreitet. Grundton: Jeder Körper ist schön und du sollst ihn genau so lieben, wie er ist. Gib doch mal #bodypositivty in die Suchleiste deines bevorzugten Onlinemediums ein. Hier erscheinen bestimmt Bilder von Körpern, die du sonst seltener in den Medien, in der Werbung oder als Protagonist*innen in Filmen siehst. Nur ist der von den Medien dargestellte „Durchschnittskörper“ – oh Wunder – in Wirklichkeit gar nicht der Durchschnitt. Menschen sind dick, dünn, schmal, sportlich, weich, drahtig, rund. Meistens wissen wir auf den ersten Blick nicht, was dahintersteckt. Sowohl eine ganz schlanke Person als auch eine sehr dicke Person kann krank sein. Oder aber auch nicht. Body Positivity wird oft unterstellt, Krankheiten wie Unterernährung oder Überernährung zu verschleiern. Unter anderem aus diesem Vorwurf heraus hat sich noch eine weitere Bewegung gebildet: Body Neutrality.

Body Positivity Bewegung

Jeder Körper ist schön und du sollst ihn genau so lieben, wie er ist.

Body Neutrality

Das Mantra der Body Neutrality Bewegung: Dein Selbstwert und dein Glück haben rein gar nichts mit deinem Körper zu tun. Akzeptiere und respektiere deinen Körper, nimm ihn als Teil von dir an. Du bist mehr als nur dein Körper. Neutral ist der Blick auch, weil er sagt, dass mensch sich eben nicht immer wunderschön fühlen muss. Der Körper ist halt, was er ist, sei’s drum.

Körperbild und Wohlgefühl

Wir finden es wichtig, das Körperbild zu hinterfragen. Denn unser Körperbild spiegelt wider, wie unser Körper für uns aussieht, wie wir in ihm leben und wie wir ihn bewerten. Wer unzufrieden mit seinem Körper ist, leidet sogar eher unter Stress, Ängsten und Depressionen. Menschen mit positivem Körpergefühl erleben mehr positive Emotionen, unabhängig davon, in was für einem Körper sie schlussendlich stecken. Menschen, die ihre Körper akzeptieren, wie sie sind, leben also im Grunde gesünder als Menschen, die ihre Körper ständig selbst abwerten.

* Die Bezeichnungen weiblich, männlich, Männer und Frauen sind in diesem Text bewusst so gewählt, um auf politische und gesellschaftliche Unterschiede aufmerksam zu machen.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. Carla Pohlink, die als Ärztin und Sexualtherapeutin arbeitet.
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Lisa

Lisa Claus ist unsere SiClaro Hausautorin